Das HTC Mozart befindet sich nun seit Mitte November 2010 in meinem Besitz. Ausreichend Zeit also, sich ein umfassendes Bild zu machen und das Gerät ausgiebig zu testen und sich eine Meinung zu bilden.
Um die Blogeinträge nicht ellenlang werden zu lassen, werde ich nach und nach auf verschiedene Aspekte eingehen. An den Start gehen heute das Unboxing, die technischen Daten, die Haptik, das Display und die Bedienung, sowie die Menüführung und die Kamera.
1. Unboxing:
Die kleine weiße Schachtel kommt schlicht und kompakt daher. Zum Inhalt gehören:
- HTC Mozart
- Datenkabel
- Netzstecker mit USB-Anschluss. Das Datenkabel wird dadurch zum Ladekabel
- Stereokopfhörer mit Befestigungsclip und Fernbedienung
- MinCD mit dem vollständigen Handbuch
- mehrere kleine Heftchen mit Garantiehinweisen und anderen rechtlichen Daten
Was mir besonders poitiv auffällt, ist ein kleiner Hinweis auf der linken Seitenlasche. Dort wird kurz erklärt, dass das Gerät im Betrieb immer mit dem Internet verbunden ist und automatische Datenabgleiche mit dem Internet vornimmt. Es wird dem Nutzer eine Datenoption/Datenflat nahe gelegt und zusätzlich darauf hingewiesen, dass diese ggf. im Ausland nicht greift. Ein Pluspunkt meinerseits, da viele Kunden sich noch nicht darüber im Klaren sind, was es bedeutet, ein solches Gerät zu nutzen und die Überraschung dann gern mit der nächsten, deutlich höheren, Rechnung erfolgt.
2. Technische Daten:
Auch das Innere des Mozarts kann sich sehen lassen:
- 1 GHz-Prozessor von Qualcomm
- 512 MB ROM
- 576 MB RAM
- 8 Megapixel Kamera mit Xenon-Blitz und 720p HD-Videoaufnahme
- integriertes GPS
- GSM/GPRS/EDGE/HSPA
- Bluettoth
- Wi-fi
- MikroUSB
- 3,5 mm Stereo-Audiobuchse
Abmessungen: 119 x 60,2 x 11,9 mm
Gewicht: 130 g
3. Haptik:
Das Gerät kommt schlank und mit angenehmen Gewicht daher. Man merkt gleich, dass man kein Billig-Plastik-Handy in der Hand hat. Das gesamte Mozart besteht aus Aluminium, welches teilweis leicht gummiert ist, und einer Glasfront. Dadurch wechseln sich "kühle" und "warme" Stellen ab und die Rückseite ist nicht so rutschig-glatt, wie es bei Metall gern der Fall ist. Das gesamte Gerät ist schön schlank und an den Ecken abgerundet. Das macht es zu einem wahren Handschmeichler und ist dadurch selbst für zarten (Frauen)Hände geeignet. Anders als beispielsweise beim Iphone 4 stört man sich nicht an Kanten oder Ecken, die das Handling doch auf längere Sicht unangenehm machen. Durch die abgerundete Form ist die Ergonomie des Gerätes ansprechend. Auch bei der Bedienung mit einer Hand hat man nicht das Gefühl, dass einem das Gerät schnell aus der Hand gleitet.
4. Display und Bedienung:
Das Display zieht sich über die gesamte Front des Mozarts. Am unteren Ende geht das Glas fließend in das Gehäuse über, am oberen Rand ist der Lautsprecher eingelassen. Unter dem eigentlichen Display befinden sich die 3 Windows Phone 7 typischen Navigationsbutton: Auf der linken Seite ein Pfeil für Zurück, das Windows-Symbol in der Mitte und die Lupe auf der rechten Seite, die zur Suchmaschine Bing führt. Diese 3 Button sind ebenfalls berührungsempfindlich und unter der Glasabdeckung. Ein großer Pluspunkt im Gegensatz zum LG E900, bei dem diese als normale Tasten mit Druckpunkt verbaut sind Dadurch wirkt das LG in der Bedienung seltsam "unterbrochen". Beim Mozart fügen sich die Navigationsbutton durch die Touschempfindlichkeit nahtlos in das restliche Bedienkonzept ein. Durch eine leichte Vibration beim Betätitgen der Navigationsbutton erhält man immer eine Rückmeldung. Alle 3 Button reagieren sehr sensible auf Berührung.
Auch die Menünavigation reagiert leicht und fliesend. Man wischt nicht nur sinnbildlich über den Touchscreen, sondern tatsächlich. Durch leichte Fingerbewegung gleitet man förmlich durch die Menüs oder scrollt hinauf und hinunter. Ruckler gibt es keine, ebensowenig Verzerrungen oder ähnliches. In meinen Augen ist die Reaktion des Touchscreens mit der des Iphone 4 locker vergleichbar, fast sogar besser.
5. Das Menü
Positiv fällt sofort auf, wie wenig Schnick Schnack im Menü verarbeitet wurden. Im Homescreen findet man die Windows Phone 7 typischen Live-Kacheln, die man nach Herzenslust anordnen kann. Die wichtigsten, wie die Anrufliste, SMS, die verschiedenen Email-Programme und der Marketplace, besitzen die Live-Tile-Funktion. Das heißt, sie zeigen jede neue SMS, jeden verpassten Anruf, jede neue Email oder auch jedes Update im Marketplace an. Auch hier wurde unnötiger Schnick Schnack weg gelassen und eine simple große Zahl verwendet, die gleichzeitig die Anzahl der Änderungen anzeigt.
Wischt man einmal nach rechts, kommt man quasi in das Hauptmenü. Auch hier wurde alles klar und übersichtlich gehalten. Die einzelnen Menüpunkte, wie auch jede App, wird in einer Liste angezeigt, auf der man einfach bis zum gewünschten Punkt nach und unten und oben scrollen kann. Natürlich finden sich hier auch klassische Menüpunkte wie die Einstellungen oder die Kamera. Zusätzlich auch jeder Menüteil, den man bereits als Kachel auf dem Homescreen hat um ihn nochmals annavigieren zu können.
Je mehr Apps man runterlädt, desto länger wird die Liste. Das führt unausweichlich dazu, dass man teiweise sehr lange scrollen muss um an den gewünschten Menüpunkt oder App zu gelangen. Leider kann man die einzelnen Punkte der Liste nicht nach Belieben anordnen, so dass sie automatisch nach dem Alaphabet geordnet werden. Das ist Schade, ich hoffe, in einem der geplanten Updates wird die Sortierfunktion implementiert. Viele Dinge, die man nicht so häufig benötigt, könnte man so zugunsten wichtigerer nach untern verschieben.
6. Die Kamera
Im HTC Mozart arbeitet eine 8 Megapixel-Kamera. Bilder mit ihr werden gut, aber nicht überragend. Eine Digitalkamera ersetzt das Mozart in meinen Augen nicht, aber die Bilder können sich dennoch sehen lassen. Für bessere Schnappschüsse reicht es allemal. Als Test habe ich einmal ein Photo in der höchsten Auflösung in einem gut ausgeleuchteten Handygeschäft gemacht:
Das Gerät besitzt einen LED-Blitz, dieser benötigt bei nicht so guten Lichtverhältnissen teilweise recht lange oder blitzt quasi zweimal. Das birgt die Gefahr, dass man denkt, das Gerät hätte das Bild bereits vollständig aufgenommen, bewegt es also - und es blitzt nochmal. Natürlich ist das Bild so dann nicht zu gebrauchen. Auch fällt es schwer, die Arme lang genug ruhig zu halten, bis beide Blitze ausgelöst wurden.
Ohne Blitz arbeitet die Kamera schnell und Präzise. Auch wenn man am Anfang den Druckpunkt des Kameraauslösers erst verinnerlichen muss. Ich dachte Anfangs, das Gerät sei defekt, bis mir auffiel, dass das HTC nach dem ersten Druckpunkt noch einen weiteren aufwies, den man erst betätigen musste, bevor es auslöst. Man drückt also quasi zweimal, bevor das Bild wirklich im Kasten ist.
So, das war Teil 1 meines Testberichtes. Weitere folgen ;)